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Der Dalton Highway

  • michellefrei2
  • 7. Juli 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Der Dalton Highway gilt als gefährlichster Highway der USA. Diesen möchten wir sicher bis zur Hälfte fahren. Aber erst mussten wir nach Fairbanks. Nochmals Tanken und Lebensmittel, sowie Wasservorräte aufstocken. Ausserdem sind wir in ein Cafe mit guten Internet um unsere Büroarbeit zu erledigen. Die Mobilen Daten hier sind wirklich schlecht und wir haben meist mehr schlecht als recht Internet. Anschliessend haben wir nochmals unsere Lebensmittel und Wasservorräte gefüllt. Um sicher zu gehen haben wir noch einen Kanister gekauft und gefüllt. So haben wir 10 extra Liter Benzin für den Notfall dabei. Beim Tanken haben wir noch versehentlich alle Bonussammelpunkt (wie Kumulus Punkte) von der Karte meiner Cousine aufgebracht. Sie fand es mehr lustig und war null böse. Wir sind dann am späten Nachmittag die Fahrt angetreten. Der Highway war jetzt nicht besonders schlimm. Einfach eine Schotterstrasse. Wir sind noch ca. 2 Stunden gefahren und haben unser Nachtlager in einer grossen Parkbucht eingerichtet. Manuel hat draussen noch die vorbeifahrenden Lastwagen fotografiert und ich habe mich meinem Buch gewidmet. Wir wären schon früher angekommen wenn wir nicht 30 min Wartezeit gehabt hätten an einer Baustelle. Hier trauen Sie den Bürgern wohl nicht zu durch eine Baustelle zu fahren. Daher musst du immer auf ein Pilotfahrzeug warten, dass dich durch die Baustelle eskortiert. Echt speziell.





Wir sind mit einem guten Frühstück in den Tag gestartet. Anschliessend sind wir weiter nach Norden gefahren. Dem Polarkreis entgegen. Auf dem Weg dahin Stand plötzlich ein schwarzer Wolf auf der Strasse. Manu hat eher Angst vor Wölfen, wie ich da erfahren habe. Ich finde sie unglaublich schön und majestätisch. Als ein Fahrzeug auf der Gegenfahrbahn sich näherte ist er in den Bäumen verschwunden. 20 min später haben wir den Arctic Circel überquert. Ich konnte die Fahrt nicht so geniessen weil ich mich zunehmend krank fühlt. So eine schlecht Angewohnheit von mir auf dieser Reise. Krank werden wenn weit und breit kein Arzt in der Nähe ist. Ich habe teils aber etwas im Auto schlafen können. Am frühen Nachmittag haben wir Coldfoot erreicht. Hier gibt es ein Besuchszentrum, eine Tankstelle und ein Restaurant. Es ist die einzige Tankstelle auf der Strecke. Die nächste kommt erst in Dead Horse, also am Ende des Dalton Highway. Ursprünglich wollten wir nur bis hier fahren, aber uns hat es trotzdem noch mehr nördlich gezogen. Wir haben uns im Besuchszentrum beraten lassen und sind weiter bis zu einem Campingplatz bei einem See gefahren. Dies auch weil wir erfahren haben das die Strasse zurück nach Fairbanks gesperrt ist wegen einer Baustelle und wir Morgen sowieso nicht durch kommen. Um zum Camping zu gelangen musste man den Atigun Pass überqueren. Nach dem Atigun Pass ist die Landschaft Tundra mässig, das heisst keine Bäume mehr, nur noch Sträucher und Gras. Wir möchten hier auch Wandern gehen. Das Konzept dieses Nationalpark ist es, alles Naturbelassen. Das heisst es gibt auch keine Wanderwege. Du musste einfach loslaufen. Für mich super befremdlich. Verlaufen wird zwar schwierig. Es gibt ja keine Bäume und sie Sonne geht auch nicht unter. Trotzdem komisch, einfach so durch die Natur zu stampfen. Wir haben aber beschlossen unsere Wanderung auf Morgen zu verschieben, da ich weiterhin gekränkelt habe. Konnte dann viel Schlafen und habe noch ein Neocitran genommen. Hoffe es geht mir Morgen besser.

 







Ich fühle mich heute schon viel besser. Daher kann unsere Wanderung stattfinden. Wir wollen vom Camping zum See und wieder zurück laufen. Nichts wildes. War aber so über Stock und Stein doch anstrengender als gebracht. Auf dem Weg haben wir bei ein paar noch verbliebenen Eisschollen Halt gemacht und wollten baden. Es war aber so unglaublich kalt das mehr als ein kurzes reintunken nicht drin war. Das Wasser war so kalt das es nicht klar sondern fast etwas bräunlich war. Den See haben wir erst nach einigen Umwegen erreicht, mussten die Route mehrfach ändern weil der Fluss oder sumpfiger Untergrund im Weg waren. Der See war eher trüb und machte uns nicht so an zum Baden. Sind trotzdem kurz rein. Auf dem Rückweg sind wir nochmals bei den Eisschollen vorbei. Ich fanden wir echt cool. Ich konnte aber wieder nicht richtig rein. War zu feige, es war mir einfach zu kalt. Ca 10 min später mussten wir den Fluss überqueren und auf 2 Steinen Zwischenhalt machen. Manu ging voraus mit dem Rucksack. Ich wollte das er mich filmt, da ich fand es wird ein tolles Video. Wurde es auch, ich bin beim ersten Stein ab geschlipft und habe einen Räntzler ins Wasser gemacht. War also trotzdem noch baden. Das schlimmste, hätte ich die Schuhe ausgezogen und wäre einfach rüber gelaufen, wäre ich gar nicht nass geworden. Aber ich musste wieder die Draufgängerin spielen. Wir haben nach unserem kleinen Abendteuer unsere Sachen gepackt um wieder nach Coldfoot zu fahren und uns zu erkundigen wie es aussieht mit der Baustelle. Auf dem Weg zurück haben wir immer wieder angehalten und die Landschaft genossen. Auf dem Atigun Pass ist noch ein Lastwagen liegen geblieben. Dieser hatte aber alle Ersatzteile für die Reparatur selber dabei und brauchte unsere Hilfe nicht. Wir haben noch einen Stopp beim Fluss hingelegt. Ich wollte mich da etwas umsehen. Ich liebe Bergflüsse und ähnliches. Wir sind also ein wenig ins Flussbett gelaufen. Meine Schuhe waren bereits wieder trocken und ich war nicht scharf drauf das sie nochmals nass werden. War daher super Vorsichtig. Etwas den Fluss hoch habe ich Wolfsspuren am Boden entdeckt, was Manuel super Angst gemacht hat und er wollte so schnell wie möglich zurück zum Auto. Was wir dann auch taten. Mir machten die Spuren weniger Angst. Um zurück zum Auto zu kommen, mussten wir nochmals über den Bach springen. Dieses Mal schaffte ich es, verlor aber die Schutzklappe der Kamera welche Manuel retten musste. Da es nicht gereicht hat um Schuhe und Socken gleichzeitig auszuziehen hat er dies in Socken getan. Mein Held!? Zurück in Coldfoot sind wir zuerst im Truckstop Essen gegangen. Nicht überragend gut aber solide würde ich das Essen beschreiben. Hier haben wir gehört, dass die Strassen weiterhin geschlossen sind jetzt aber wegen Waldbrand. Sind aber nach dem Essen trotzdem nochmals rüber um nachzufragen. Die Ranger haben bestätigt das es sicher bis Morgen zu bleibt. Ausserdem haben sie sich bedankt, dass wir ruhig bleiben und sie nicht anfahren wegen der Strasse. Sind wohl alle etwas angespannt. Manu hat noch einer anderen Parkrangerin die Fotos der Spuren gezeigt und sie hat bestätigt dass es Wolfsspuren sind. Wir wurden dann noch zu einem Vortrag eingeladen wo eine Rangerin von den Veränderungen und Tieren über ein Jahr am Nordpol erzählt. War super spannend wie viele Tiere hier überwintern. Elche, Renntiere, sowie Wölfe. Auch Muskox, welche mich stark an Bisons erinnern. Viele Tiere mache auch Winterschlaf. Wie zum Beispiel die Bären. Weiter oben in Dead Horse haben Sie teils auch Sichtungen von Polar Bären. Im Winter haben Sie 21 Tage lang keine Sonne. Die besten Monate für die Nordlichter sind Mai und September. Schnee haben sie gar nicht so viel weil das Klima eher trocken ist aber der Schnee schmilzt nicht weil es so unglaublich kalt ist und kaum Sonnenlicht gibt das wärmt. Ein Rat von ihr der mir besonders geblieben ist, wenn ein Bär aus dem Winterschlaf aufwacht, ist das weil er so unterernährt ist, dass sein Körper ihn aufweckt. Wenn wir also im Winter einen Bären sehen, dann wird es wirklich gefährlich. Nach dem Vortrag sind wir zum Camping und ins Bett. Wir möchten Morgen noch Wandern gehen und dann fragen ob die Strasse offen ist.

 























Wir haben beide nicht gut geschlafen und waren super müde. Statt zu wandern, habe ich Pancakes zum Frühstück gemacht. Nicht ganz das gleiche ich weiss, aber sie waren super. Jedoch so mastig das wir nur die Hälfte essen mochten. Wir sind anschliessend zum Visitercenter um die Lage auszuchecken, ob man jetzt die Strasse passieren darf. Aber wir waren zu früh, es öffnete erst in 30 min. Haben uns also ums Zentrum die Beine vertreten. Hier gibts sogar eine Blockhütte die gebaut und eingerichtet ist wie es die Siedler früher getan haben. Auch noch ein Mienenwerkzeug ist zu sehen. Vom Besucherzentrum gab es das okay. Die Strasse war offen. Jetzt aber los, bevor sich dies wieder ändert. Wir sind also die ganze 6 Stunden durchgefahren bis Fairbanks. Wir sind durch den Waldbrand, den Rauch durchgefahren. Für uns total befremdlich, die ganzen Bäume die vor 3 Tagen noch intakt waren, nun alle kaputt. Hat uns irgendwie schon weh getan. In Fairbanks war der Rauch erträglich und wir beschlossen, da zu bleiben für heute.

 




Wir haben es uns heute nicht nehmen lassen das Spiel der Schweiz gegen Italien zu schauen. Dies im Starbucks mit Kopfhörern, da wir ihr Internet brauchten. Anschliessend gingen wir Einkaufen und Tanken. Da der Rauch dichter wurde wollten wir nicht länger als nötig bleiben, sind aber noch noch schnell durch einen Park gelaufen. Dann weiter nach Delta Junction. Um das Auto zu waschen. Dies Stand nur so vor Dreck. Anschliessend sind wir Richtung Tok gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir einen schönen Schlafplatz an einem Fluss gefunden. Hier bleiben wir über Nacht.

 








Heute bricht der letzte volle Tag Alaska an. Die Zeit vergeht so schnell. Da wir nach Dawson City in Kanada wollen, führt unser weg uns über den Top of the World Highway. Dieser ist sehr ähnlich wie der Dalton Hwy. Landschaftlich aber höher gelegen was die Aussicht ins Thal wirklich atemberaubend macht. Leider ist unser Gusseisenrost von unserem Kochherd wegen einer Bodenwelle auf den Boden gefallen und in 4 Teile zerbrochen. Wie können dank 2 Steinen die wir als Unterlage nutzen wenigsten eine Herdplatte benutzen. Wir hoffen das können wir in Kanada flicken. Unser letzter Schlafplatz in Alaska ist aber nochmals super ruhig an einem kleinen Fluss gelegen. Ein toller Abschluss.

 





Von unseren ersten Tagen in Kanada berichte ich das nächste mal.

 
 
 

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